21.04.2021

Die Erbtante der Familie


Die Familie Nelissen kann man am besten als sozialbewusst und sehr engagiert beschreiben. Maria Nelissen, die älteste Tochter des Gründers von Nelissen Steenfabrieken und Ehemann von Miel Bertrand, war eine Dame mit einem großen Herzen. Sie war bekannt für ihre Großzügigkeit. Ihr ganzes Leben lang spendete sie Geld für gute Zwecke, aber auch für Pfarrgemeinden, Klöster, Nonnen, Pater und Geistliche. Aber sie erwartete keine Gegenleistung. Ihr Motto war nicht „Eine Hand wäscht die andere”.

Erbtante

Genauso großzügig wie sie zur Kirche und zur Pfarrei St. Michael in Kesselt war, war sie auch zu ihren Neffen, Nichten und anderen Nachkommen ihrer weit verzweigten Familie. Sie selbst hatte keine Kinder. War Tante Maria, wie sie von der Familie Nelissen genannt und angesprochen wurde, eine Erbtante? „Zweifelsohne“, erinnert sich Gaston Nelissen, der Maria mit Tante anreden musste. „Sie war immer sehr freigiebig. An Familiengeburtstagen teilte sie Geld aus und auch bei Familienfeiern zeigte sie ihre Großzügigkeit. Sie war eine geliebte Tante, eine nach unserem Herzen! Wir hatten viel Respekt vor ihr und vermissen sie noch immer.

Hingabe an die Kirche

„Sie war sehr katholisch und fromm“, sagt Gisela Gevers über ihre Tante. „Sie ließ Jahresämter für liebe Verstorbene aus ihrer Familie und andere lesen. Sie hatte enge Kontakte zu Klöstern, Nonnen und Priestern in Kesselt und weit darüber hinaus. Sie gab ihnen Geld. Sie überwies sogar Geld nach Indien, um die dortige Missionsarbeit zu unterstützen. Sie war immer hilfsbereit und hatte einen großen Sinn für Gerechtigkeit.“

Für die Steuern

Sie war pünktlich in allem, was sie tat und führte über alles gut Buch. „Jede bezahlte Messe (Jahresamt) schrieb sie auf und bewahrte die dazugehörige Quittung“, so Gisela Gevers. Laut Gaston Nelissen hatte sie alle Ausgaben in ein Buch geschrieben. „Die hat sie für die Steuern aufbewahrt. Später ging ich damit zum Finanzamt. Dort übergab ich zum Erstaunen der Steuerprüfer eine Tüte voller Zettel, auf denen die Spenden vermerkt waren. Auf diese Weise konnten sie sehen, wohin das Geld von ihrem Bankkonto floss“, führt er weiter aus.

Feste

Die Feste, die Tante Maria in regelmäßigen Abständen für die Familie veranstaltete, waren legendär. „Das war eine Rolle, die die ihr auf den Leib geschrieben war.“ Auch ihre Mutter (Anna-Maria Haesen) veranstaltete Familienfeste. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, verrät uns Gisela Gevers. „Fast alle vierzehn Tage besuchten zwischen 10 und 15 Familienmitglieder sie zu Hause. Und auf der Speisekarte stand Kaninchen mit Pflaumen. Genau wie ihre Mutter war sie die Glucke der Familie. Sie hat sie zusammengehalten.“

Im Büro

Tante Maria hatte ein Herz für die Ziegelei ihres Vaters. Ihr Ehemann Miel Bertrand und Mathieu Nelissen, Alfons' ältester Sohn und Vater von Gaston Nelissen, leiteten die Ziegelei in der zweiten Generation der Familie. „Tante Maria arbeitete in der Buchhaltung“, sagt Gisela. „Und sie war sehr akribisch. Sie überprüfte alles und entdeckte Dinge, die anderen Mitarbeitern in der Buchhaltung entgangen waren.“
 
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