Die Lohntüten oder die Tütchen
Jahrelang spielte sich jeden Freitag in der Woche im Elternhaus von Alfons Nelissen eine bemerkenswerte Szene ab. Dort wurden unter dem wachsamen Auge seiner Frau Anna-Maria die Löhne der Arbeiter auf den Franken genau berechnet und in Tüten gefüllt.
Anschließend wurden die Umschläge mit den Scheinen und klingenden Münzen zum damaligen Büro der Ziegelei gebracht, wo die Arbeiter ihren Lohn abholten. Gaston Nelissen und Guido Gevers, die dritte Generation innerhalb der Firma Nelissen, waren privilegierte Zeugen dieser Entwicklung. „Jeden Freitagnachmittag waren wir dabei“, so die ehemaligen Manager der Ziegelei Nelissen.
Die Tütchen
„Zuerst wurden die Löhne mit einer Rechenmaschine berechnet und auf einer Papierrolle ausgedruckt“, erinnern sie sich lebhaft. „In der guten Stube stand eine große eiserne Geldkassette, in der das Geld für die Löhne lag. Dann haben wir die Löhne in Umschläge gesteckt. Wir nannten das im Dialekt ‚die Tütchen‘. Es waren Lohntüten, die wir gewissenhaft füllten. Dies brachte eine große Verantwortung mit sich. Jeder Lohn musste bis auf Franken und Cent genau stimmen. Und während wir dabei waren, haben Opa und Oma uns dabei zugesehen.“ Die Arbeiter holten sich ihre Lohntüte am Schalter in einem Raum auf der Rückseite des damaligen Bürogebäudes ab, das in den ersten Jahrzehnten der Ziegelei eine veredelte und umgebaute Garage war.
Stückweise und stundenweise
Und die Berechnung des Lohns? Je nach Funktion, Art der Arbeit und ob sie im Haus oder im Freien verrichtet wurde, wurde der Lohn stückweise oder stundenweise festgelegt. „Die Leute, die von Hand den Lehm für die Ziegel in eine Holzform warfen, die sogenannten Handformer, wurden pro Stück bezahlt“, sagt Guido Gevers. „Der Lohn der Stapler wurde pro Wagen festgelegt. Sie holten die Ziegel aus den Trockentunneln und stapelten sie auf Waggons, die in die Öfen gefahren wurden. Von jeweils zwei Personen wurden pro Schicht bis zu sieben oder mehr Waggons beladen.“
Pro Steinsorte
Eine Lohnabrechnung aus dem Jahr 1973 zeigt, dass ein Stapler 96 Franken pro Waggon erhielt. Der Lohn des Staplers wurde nicht allein auf der Grundlage der Anzahl der Ziegel bestimmt, die er in einen Ofenwagen legen konnte. Auch der Typ des Ziegels bestimmte, wie viele Franken er am Ende der Woche bekam. So erhielt er für einen schwarzen Ziegel mehr Lohn als für einen Ziegel einer helleren Farbe. „Von einem schwarzen Ziegel wurde der Stapler fast komplett schwarz, vor allem seine Hände“, erklärt Guido Gevers. „Er musste sich mehrere Male waschen. Für den schwarzen Ziegel wurde er mit 133 Franken pro Tag bezahlt. Für einen roten Ziegelstein bekam er 124 Franken, für einen gelben Ziegelstein 119. Und wenn er draußen arbeiten musste, kamen noch einmal 10 Franken hinzu. Im Jahr 1973 betrug der durchschnittliche Tageslohn 100 Franken.“
Monatslohn
Heizer, Schweißer, Techniker, Fahrer, Sortierer, Träger und Arbeiter in anderen Positionen erhielten einen Stundenlohn. Zunächst wurden die Löhne wöchentlich in bar ausgezahlt. Später wurden sie alle zwei Wochen ausgezahlt, oder wie sie es im Volksmund nannten: Sie erhielten ihre ‚Quinzième (Fünfzehnte)‘. Ab den 1970er Jahren wurden die Löhne monatlich ausgezahlt. Heute werden die Arbeiter nur noch stundenweise und nach einem bestimmten Tarif bezahlt. Die Höhe des Lohns wird durch verschiedene Faktoren wie die Anzahl der Dienstjahre und die Ausbildung bestimmt.
Anschließend wurden die Umschläge mit den Scheinen und klingenden Münzen zum damaligen Büro der Ziegelei gebracht, wo die Arbeiter ihren Lohn abholten. Gaston Nelissen und Guido Gevers, die dritte Generation innerhalb der Firma Nelissen, waren privilegierte Zeugen dieser Entwicklung. „Jeden Freitagnachmittag waren wir dabei“, so die ehemaligen Manager der Ziegelei Nelissen.
Die Tütchen
„Zuerst wurden die Löhne mit einer Rechenmaschine berechnet und auf einer Papierrolle ausgedruckt“, erinnern sie sich lebhaft. „In der guten Stube stand eine große eiserne Geldkassette, in der das Geld für die Löhne lag. Dann haben wir die Löhne in Umschläge gesteckt. Wir nannten das im Dialekt ‚die Tütchen‘. Es waren Lohntüten, die wir gewissenhaft füllten. Dies brachte eine große Verantwortung mit sich. Jeder Lohn musste bis auf Franken und Cent genau stimmen. Und während wir dabei waren, haben Opa und Oma uns dabei zugesehen.“ Die Arbeiter holten sich ihre Lohntüte am Schalter in einem Raum auf der Rückseite des damaligen Bürogebäudes ab, das in den ersten Jahrzehnten der Ziegelei eine veredelte und umgebaute Garage war.
Stückweise und stundenweise
Und die Berechnung des Lohns? Je nach Funktion, Art der Arbeit und ob sie im Haus oder im Freien verrichtet wurde, wurde der Lohn stückweise oder stundenweise festgelegt. „Die Leute, die von Hand den Lehm für die Ziegel in eine Holzform warfen, die sogenannten Handformer, wurden pro Stück bezahlt“, sagt Guido Gevers. „Der Lohn der Stapler wurde pro Wagen festgelegt. Sie holten die Ziegel aus den Trockentunneln und stapelten sie auf Waggons, die in die Öfen gefahren wurden. Von jeweils zwei Personen wurden pro Schicht bis zu sieben oder mehr Waggons beladen.“
Pro Steinsorte
Eine Lohnabrechnung aus dem Jahr 1973 zeigt, dass ein Stapler 96 Franken pro Waggon erhielt. Der Lohn des Staplers wurde nicht allein auf der Grundlage der Anzahl der Ziegel bestimmt, die er in einen Ofenwagen legen konnte. Auch der Typ des Ziegels bestimmte, wie viele Franken er am Ende der Woche bekam. So erhielt er für einen schwarzen Ziegel mehr Lohn als für einen Ziegel einer helleren Farbe. „Von einem schwarzen Ziegel wurde der Stapler fast komplett schwarz, vor allem seine Hände“, erklärt Guido Gevers. „Er musste sich mehrere Male waschen. Für den schwarzen Ziegel wurde er mit 133 Franken pro Tag bezahlt. Für einen roten Ziegelstein bekam er 124 Franken, für einen gelben Ziegelstein 119. Und wenn er draußen arbeiten musste, kamen noch einmal 10 Franken hinzu. Im Jahr 1973 betrug der durchschnittliche Tageslohn 100 Franken.“
Monatslohn
Heizer, Schweißer, Techniker, Fahrer, Sortierer, Träger und Arbeiter in anderen Positionen erhielten einen Stundenlohn. Zunächst wurden die Löhne wöchentlich in bar ausgezahlt. Später wurden sie alle zwei Wochen ausgezahlt, oder wie sie es im Volksmund nannten: Sie erhielten ihre ‚Quinzième (Fünfzehnte)‘. Ab den 1970er Jahren wurden die Löhne monatlich ausgezahlt. Heute werden die Arbeiter nur noch stundenweise und nach einem bestimmten Tarif bezahlt. Die Höhe des Lohns wird durch verschiedene Faktoren wie die Anzahl der Dienstjahre und die Ausbildung bestimmt.