Architekt im Mittelpunkt: Helsen & Van Com Architecten

Enges weißes Kleid in Koloro Blanco für Bau-Campus

Das Architekturbüro Helsen & Van Com entwirft ein offenes Haus für die Limburger Baubranche

Von 2018 an wird die Limburger Baubranche einen ständigen Ort für Versammlungen haben, bei denen die Mitglieder Ihr Wissen auf dem Universitätscampus in Diepenbeek teilen können. Das Projekt wurde vom Architekturbüro Helsen & Van Com eigens auf die Bedürfnisse der Baubranche mit Bezug auf Besprechungen und Schulungen zugeschnitten. Gleichzeitig ist der Bau-Campus das erste Gebäude, bei dem die Ziegelei Nelissen die schneeweißen Verblender aus der Serie Koloro Blanco einsetzt.



Der Bau-Campus ist als offenes Haus konzipiert, in dem Bauunternehmer, Entwickler und Studierende aufeinandertreffen. Im Jahr 2015 hatte die Limburger Bauvereinigung einen Wettbewerb ins Leben gerufen, um ein Konstruktionsteam zu finden, dass das Projekt für diese Berufsvereinigung entwerfen, bauen und instandhalten kann. Das Konstruktionsteam aus dem Architekturbüro Helsen & Valcom, dem Bauunternehmer Mathieu Gijbels, dem Ingenieurbüro AEW, dem Straßenbauunternehmen Van Kreeke und dem Nachhaltigkeitsexperten Geert De Bruyn konnte sich als Gewinner durchsetzen. Sie entwarfen ein kompaktes Gebäude mit einem Empfangsbereich, einer Cafeteria, Umkleideräumen und drei Ausstellungsräumen im Erdgeschoss. Die Räume für die Weiterbildung und Besprechungen befinden sich im ersten Stock. Im obersten Geschoss befinden sich die Büros der Bau-Akademie und des Berufsbildungsfonds.
„Das Gebäude besitzt eine hybride Struktur, in der Stahl und Beton miteinander vereint werden. Das ist nur eine unserer Lösungen, mit denen wir dem Gebäude auch zu seiner Funktion als Vorzeigeobjekt verhelfen“, sagt Designer Rik van Com.



Beschichtet mit weißem Zement
Dank seines weißen Erscheinungsbilds und dem Vordach, das den Eingang hervorhebt, sticht das kompakte Gebäude aus der Masse heraus. „Das gesamte Gebäude wird von weißen Materialien dominiert. So wird ein einheitlicher Farbeindruck erreicht und das Gebäude wirkt größer, als es eigentlich ist. So sendet es ein beeindruckendes Signal entlang der Universitätsstraße. Auf der Suche nach einem weißen Verblender sind wir auf den Koloro Blanco von der Ziegelei Nelissen gestoßen. Wir haben uns insbesondere aufgrund seines distinktiven Charakters für den N70/5 entschieden. Der etwas flachere Verblender bietet zudem zusätzlichen Platz für Isolation und ist darüber hinaus aufgrund der eingeschränkten Verwendung von Tonerde eine ökologisch verträgliche Lösung“, fügt sein Kollege Rob Duchateau hinzu.
Der Koloro Blanco wird im unregelmäßigen Verband verlegt. „Der Stein besteht aus einem Kern aus grauem Ton mit einer Beschichtung aus weißem Zement. So kommt es zu seinem einzigartigen, weißen Erscheinungsbild. Der graue Ton hat den Vorteil, dass kleinere Beschädigungen in der Beschichtung nicht sichtbar sind“, sagt Verkaufsleiter Stefan Timmers. Das Bauteam wollte darüber hinaus ein besonders wartungsfreundliches Konzept umsetzen. „Auch in diesem Bereich ergeben sich Vorteile, denn der Verblender ist besonders wartungsfreundlich.“

Vordach als Blickfänger
Ein weiterer Blickfang des Entwurfs der Architekten ist das Vordach über dem Eingangsbereich. „Das Vordach bringt das Gebäude nicht nur zusätzlich zur Geltung, sondern bedeckt auch die Fläche, auf der die Weiterbildungen zum Baugerüstaufbau stattfinden. Darüber hinaus schafft es den notwendigen Platz für Solarpanels. Dies ist Teil des technischen Konzepts. Der Neigungswinkel und die Position des Vordachs sind so ausgewählt worden, dass die Sonneneinstrahlung auf die Solarpanels in idealer Weise geschehen kann“, sagt Rik van Com.
Neben Solarpanels ist das Gebäude noch mit einer Reihe weitere Energieeinsparungsfunktionen ausgestattet.  Diese tragen dazu bei, den Bau-Campus zu einem CO2- und energieneutralen Gebäude zu machen. „In unserem Energiekonzept findet sich die beste zurzeit verfügbare Technologie wieder“, so Rik van Com und Rob Duchateau. Diese Technologie zeigt sich auch in den Glaskästen im Eingangsbereich, die den Demonstrationsaspekt des Gebäudes weiter hervorheben.



Ein gemeinsames Team
Ein Hauptauswahlkriterium dieses Wettbewerbs war die aktive Anwendung neuer Baumethoden wie zum Beispiel dem Zusammenspiel von LEAN und BIM. „Auf das gesamte Projekt, von der Entscheidungsphase bis zur Planung, wurden die LEAN-Prinzipien angewandt. Die Lieferung der Verblender nur kurz vor der Verlegung ist eine Form der Anwendung von LEAN auf der Baustelle. Diese Verblender sind beim Lieferanten bereits auf Lager,“ berichtet Rik van Com. „Die Anwendung von BIM fand sich bei der Zusammenarbeit wieder. Alle Partner innerhalb unseres Konstruktionsteams arbeiteten an den Designs und im Konstruktionsprozess zusammen in einem BIM-Modell (großes BIM). Die Ziegelei Nelissen erstellte ein 3D-Modell des Koloro Blanco, das in unserem BIM-Modell verwendet wurde,“ fügt Duchateau hinzu. Noch im Rahmen des Designwettbewerbs wurde ein paralleles Konstruktionsteam aus verschiedenen Studierenden  aus den Schulen auf dem Universitätscampus (UHasselt, PHL und PXL) gebildet.

Geschätzter Partner
Der Bau-Campus ist nicht die erste Kooperation zwischen dem Architekturbüro Helsen & Van Com und der Ziegelei Nelissen. Die Designer werfen des Öfteren einen Blick auf die Produktpalette der Ziegelei. Zuletzt wurde das Albert Heijn in Lokeren und das Elsendonk-Wohnprojekt in Keerbergen mit Verblendern aus dem Angebot von Nelissen ausgeführt. Für das Albert Heijn wurde der Grafit ausgewählt. In Keerbergen entstanden 28 luxuriöse Apartments, die in einer Kombination von Holz und Verblendern aus der Serie Carma ausgeführt wurden. Die Steine wurden in einer dünnen Schicht Trockenmörtel und ausschließlich mit Lagerfugen verlegt. Im Treppenhausbereich wurde ein Claustra-Mauerverband gewählt, um dem Raum zu mehr Licht zu verhelfen. Die Apartments erstrecken sich über drei Gebäude, die U-förmig auf dem Grundstück angeordnet sind. Da das Gebäude auf einem Hügel errichtet wurde, haben die Bewohner eine großartige Aussicht auf das dahinterliegende Naturschutzgebiet.