Projekt im Mittelpunkt: PORTA 1070



Die Geschichte von OSK-AR architecten beginnt in 1987 unter dem Namen Leuwers-Maes-Michiels. 1996 wird das Büro umbenannt in L3M und 2015 macht es unter dem Namen OSK-AR architecten weiter. Heute ist OSK-AR architecten eine Kooperation von Architekten und Bauingenieuren, bei der junge Dynamik und jahrelange Erfahrung Hand in Hand gehen.


Das architektonische Erlebnis von Gebäuden und Umgebungen, welches das Büro entwirft, reicht weiter als die klassische Bedeutung von Form und Funktion. Die gesellschaftliche Relevanz ist genauso wichtig, nicht nur im Hinblick auf unsere heutigen Formen des Zusammenlebens, sondern auch was die zukunftsorientierte Nachhaltigkeit betrifft.



Konzept und Ausführung stimulieren Unterrichtskonzept
Das Projekt betrifft eine Schule PORTA 1070 für Kinder von zehn bis vierzehn Jahren. Durch die Zusammenführung der dritten Klasse der belgischen Grundschule/des belgischen Primarbereichs und der ersten Klasse der belgischen Sekundarschule/des belgischen Sekundarbereichs möchte die Schule die Kluft zwischen der primären und der sekundären Stufe überbrücken.

Die Jugendlichen bekommen ein Programm angeboten und werden auf Basis von Interessen, Talenten, Können, Alter usw. in Gruppen eingeteilt. „Ein klassisches Gebäude mit Klassenräumen funktioniert bei diesem pädagogischen Konzept nicht“, meint Nicolas Raemaekers von OSK-AR architecten.
Nach ausführlichen Studienreisen und zahlreichen Rücksprachen entstand ein räumliches Konzept, das in seiner Ausführung das Unterrichtskonzept stimuliert. Die offenen Räume werden durch Zwischenwände, Schränke und andere Möbel in Zonen eingeteilt, in denen sowohl in großen und kleinen Gruppen als auch individuell gearbeitet werden kann.

Stimulation und Förderung der Selbstentfaltung des Kindes finden in einem Gebäude mit viel Tageslicht, Aufmerksamkeit für Bewegungsfreiheit und einem klaren Bezug zur Umgebung statt. Anschließend folgt in diesem Projekt ein Obergeschoss für Fünfzehn- bis Achtzehnjährige, in dem die Philosophie der Räumlichkeit der Schule für Teenager so viel wie möglich weitergeführt wird.



Sanierung und Neubau
Einerseits besteht das Projekt aus einer Sanierung der ehemaligen Kirche. Andererseits musste das alte Pfarrhaus einem großen Neubau weichen. Der Neubau wird in U-Form um die Kirche herum gebaut.

In der Mitte entsteht so eine harmonischer Außenraum, der in maximaler Beziehung mit den Innenräumen steht. Hinter dem Neubau wird das Gebäude nach oben geholt, um so einen zusätzlichen Außenraum in Form eines überdachten Außenraums zu kreieren. Dadurch entsteht auch ein besserer Bezug zum öffentlichen Park, der sich hinter dem Gelände befindet.

„Die Herausforderung bestand in der Unterbringung einer Schulfunktion in der ehemaligen Kirche. Der Platz für den Neubau und den Außenraum war sehr begrenzt. Zudem hat das Gelände auch ein starkes Gefälle. Zwischen der Straße an der Vorderseite und dem öffentlichen Park an der Rückseite des Geländes beträgt der Unterschied zwei Etagen“, so Nicolas Raemaekers.



Weißer Handformverblender
Für das Gebäude wurde der weiße Handformverblender Blanco von Nelissen verwendet, in einem flämischen Verband/versetzt verlegt. Zudem werden durch die Anwendung des etwas strengeren und braunen Steins Jeker Wasserstrich kleine Kreuze auf der Fassade sichtbar.

„Die Kreuze sind eine Anspielung auf die Vergangenheit und möchten den Neubau auf eine moderne Weise symbolisch mit der ehemaligen Kirche verbinden. Die braune Farbe der Kreuze auf der Fassade gleicht der braunen, bestehende Farbe der ehemaligen Kirche“, sagt Nicolas Raemaekers.