Projekt im Mittelpunkt: Seilbahn Namur
Seit kurzem verbindet eine neue Seilbahn die berühmte Zitadelle von Namur mit dem Stadtzentrum. Am Start der Seilbahn in der Talstation (Stadtzentrum) wurde ein neues Gebäude - entworfen vom Architekturbüro Contraste Architecture - errichtet, dessen Volumen sich in ein bestehendes Gebäude integriert. Für die Fassaden dieses neuen Gebäudes entschieden sich die Stadt und die Architekten für den Salto von Nelissen Steenfabrieken.
Die Stadt Namur suchte seit langem nach einer Lösung, um die Zitadelle für die Einwohner von Namur besser zugänglich zu machen. Neben dem beträchtlichen Höhenunterschied erschwerten auch die Sambre und die Maas den Zugang. Eine neue Seilbahn – mit dazugehörigem Gebäude - verbindet nun reibungslos das Stadtzentrum von Namur (untere Station) mit der Zitadelle (obere Station). Die Stadt beschloss, eine 30-jährige Konzession für die Planung, die Realisierung, die Wartung und den Betrieb eines kompletten Seilbahnprojekts zu vergeben. Für den Entwurf hat das Architekturbüro Contraste Architecture aus Wanze mit den Kollegen von Pierre Maes & Associés zusammengearbeitet.
Aufwertung des öffentlichen Raums
Für den Bau der Seilbahn und die Realisierung des neuen Gebäudeteils musste ein altes Gebäude der städtischen Kinderbetreuung abgerissen werden. Da die Seilbahn oberhalb der Sambre und des Terra Nova-Geländes verlaufen würde, mussten auch Hänge entwaldet werden. Die um den Start der Seilbahn herum angeordnete Talstation (mit Empfang, Warteraum, Einstiegsstellen, Restaurant) wurde als ein Volumen konzipiert, das sich in ein bestehendes Gebäude integriert. Sie ist auch ein gutes Beispiel für die Aufwertung des öffentlichen Raums.
Einfach und gewagt
Die massive Architektur dieses Volumens, das sich an das bestehende Gebäude anlehnt, wird im hinteren Bereich allmählich „losgelassen“, um Ruheplätze und einen schönen Blick auf die Zitadelle zu gewährleisten. Die kantige und gewagte Volumetrie steht im Kontrast zu den klaren Linien des bestehenden Gebäudes. Auf der Rückseite dehnt sich das neue Gebäude in drei Volumina mit dynamischen Linien aus, die die Technik der Seilbahn in das gebaute Volumen integrieren. Die einfache Form des geschaffenen Volumens sorgt dafür, dass der öffentliche Raum nicht überladen wird. Das einstöckige Gebäude hat Funktionen, die für die Seilbahn spezifisch sind: Kommandoposten, Fahrkartenschalter, technischer Bereich, Warteraum....
Unterschiedliche Farben
Für die Fassadenkonstruktion entschieden sich die Stadt Namur und die Architekten für den Salto, einen roten Fassadenziegel mit blauem Touch, von Nelissen Steenfabrieken. „Dieser ungelochte Vormauerziegel (Waalformat 50) hat fünf besandete Seiten und eine flache Seite, die möglicherweise eine längliche, schräge Nut aufweist. Die Textur ist rau mit einer feinen, ungleichmäßigen Maserung in der besandeten Oberfläche“, so Roberta Melis von Nelissen Steenfabrieken. Der Salto-Verblender hat eine rote Oberfläche, deren Farbnuancen von Burgunderrot bis Violett mit blau-violetten Nuancen reichen. Die Verblendziegel wurden mit Dünnbettmörtel gemauert.
Quelle: Dimension