Im Dorf verankert
Die Ziegelei Nelissen ist keine Insel in der Gemeinde Kesselt, im Gegenteil, die Fabrik ist unlösbar mit dem Dorf verbunden. Sie ist im Dorf verankert, und das Dorf wiederum sieht in dem Familienunternehmen einen Botschafter, der Kesselt auf die weltweit bekannt macht.
Die Fabrik ist mit Kesselt verbunden und umgekehrt. „In den 100 Jahren, in denen es die Ziegelei gibt, war sie immer in der Nähe des Dorfes. Die Familie Nelissen steht nicht über, sondern mitten unter den Menschen! Es gibt keine Distanz zwischen Nelissen und dem Dorf“, sagt Marino Keulen, der
Bürgermeister von Lanaken, zu dem Kesselt seit dem Zusammenschluss im Jahr 1976 gehört.
Verbundenheit
Er selbst fühlt sich mit dem Wohl und Wehe von Nelissen stark verbunden. Marino wohnte bis zum Alter von 34 Jahren gegenüber der Fabrik. Er selbst hat nie in der Fabrik gearbeitet, aber sein Bruder arbeitet noch heute dort. „Von den ursprünglichen Mitarbeitern kam die Hälfte aus dem Dorf, die andere Hälfte waren Verwandte. Und heute arbeiten einige ihrer Kinder dort. Inzwischen kommen einige der Mitarbeiter aus der gesamten Provinz Limburg und sogar von weiter her“, sagt er.
Engagement
Die Familie Nelissen war und ist noch immer ein Wohltäter für das Dorf. Maria Nelissen, Alfons älteste Tochter, ging mit gutem Beispiel voran. „Viele Jungen waren wie ich Messdiene“, verrät der Bürgermeister. „Zu Nikolaus wurden zu einer Feierlichkeit zuhause bei Maria eingeladen. Wir bekamen eine kleine Aufmerksamkeit: das eine Jahr einen schicken Kugelschreiber, im nächsten einen Locher. Wir bekamen sogar Comics von der flämische Serie Suske & Wiske.“ Nelissen besuchte Baumessen, wie die Batibouw, die größte in unserem Land. „Ihre jährliche Hochmesse“, fügt er hinzu. „Die Stände waren ein Fenster zur Welt. Frauen des Kirchenchors und des Landfrauenverbands Kesselt empingen die Besucher mit einem Bierchen oder einer Tasse Kaffee.“ Außerdem sponsert die Familie seit Jahren den örtlichen Fußballverein: KVC Kesselt! Gaston Nelissen aus der dritten und sein Sohn Burt aus der vierten Generation bei Nelissen Steenfabrieken waren Vorsitzende des Fußballvereins. Auch Carlos Jorissen, Burts Cousin und einer der drei CEOs, die heute an der Spitze der Ziegelei stehen, engagiert sich im Verein.
Marino Keulen
Politisch aktiv
Auch an der Kesseter Politik beteiligte sich die Familie aktiv. Mathieu Nelissen, der älteste Sohn des Gründers der Ziegelfabrik und Spross der zweiten Generation, der bei einem unglücklichen Unfall ums Leben kam, stellte sich in seinem Dorf zur Wahl. Er wurde sofort gewählt. Als er merkte, dass der damalige Gemeinderat nicht genug für die Kesselter Einwohner tat, zog er seine Konsequenzen: er schied aus dem Rat aus. Aber das politische Virus hat seinen Sohn Gaston Nelissen gepackt. Letzterer wurde Ratsmitglied und war Beigeordneter in der Gemeinde Lanaken.
Berühmt
Nelissen ist eine starke Marke in der Ziegelindustrie. Die gute Qualität, das Sortiment und die Farbpalette seiner Ziegel brachten Nelissen einen guten Ruf ein. „Eines Tages hörte ich Carlos im Radio“, erklärt Marino. „Er war gerade von einer erfolgreichen Auslandsmission zurückgekehrt und sprach über den Erfolg der Fabrik, die Ziegel bis in den Ural in Russland lieferte. Nelissen hat Kesselt berühmt gemacht.“ Auch einer Reihe von Ministern in der flämischen Regierung ist Nelissen nicht mehr unbekannt. Eine Anekdote legt davon Zeugnis ab. „Es ging um einen Raumordnungsplan, an dem Nelissen sich beteiligen sollte“, erklärt er. „Sie beugten sich über den Stadtplan von Kesselt, aber der lag verkehrt herum. Ich habe ihn vor ihren Augen umgedreht, so dass er korrekt lag. So konnten sie die Situation vor Ort richtig einschätzen und wissen jetzt genau, wo Kesselt liegt!“